Hohenemser Kulturfest vom 4. - 7. Mai 2023
Mut lässt Neues entstehen. Traditionen werden weiterentwickelt. Zum 13. Mal ging die
emsiana in Hohenems am ersten Maiwochenende erfolgreich über die Bühne. Parallel zur Weiterentwicklung der Gesellschaft formt sich die
emsiana mit deren Schauplatz, sichtbar durch Wiederbelebung und Erweiterung öffentlichen Raumes im Sinne der Gemeinschaft. „
Hohenems ist zum Erfolgskonzept geworden, da das Historische hier noch immer ablesbar und zugleich in die Gegenwart transformiert ist“, so Projekt- und Quartierentwickler Markus Schadenbauer, Initiator der
emsiana. Diese Philosophie trägt auch das Kulturfest mit und belebte vier Tage lang mit Führungen, Ausstellungen und Konzerten die Innen- und Außenräume der Stadt im Jüdischen Viertel und der Hohenemser Innenstadt am Fuße der Ruine Alt Ems.
Begeistertes Publikum und ausverkaufte Konzerte
Zum Thema „Über Mut“ stimmte die preisgekrönte Autorin Eva Menasse mit ihrer Eröffnungsrede und dem nachfolgenden Konzert der „tonart Sinfonietta“ über echten und bloß behaupteten Mut ein.
Waffen aus Stoff und Schmusen für Toleranz
Insgesamt 16 Künstler:innen und Kollektive wie Melanie Greußing, Alexander Stark, Franziska Stiegholzer und Birgit Konzett, Albrecht Zauner, Michaela Ortner-Moosbrugger bewiesen echten Mut, indem sie sich selbst und ihre Ausstellungen mit einzigartigen Kunstwerken zeigten. Bei einer geschätzten Besucheranzahl von ca. 4000 Gästen erfreut sich Markus Schadenbauer einer „
jährlichen Zusammenkunft und Belebung des Stadtkerns mit Auswirkung weit über das Kulturfest hinaus. Die Vielseitigkeit der diesjährigen Ausstellungsorte spiegelt das enorme Potential Hohenems‘ wider“. Restlos begeistert hat die musikalische Performance des Schmusechors, der mit seiner rund 20köpfigen Truppe und einer klaren Botschaft gegen Sexismus und Rassismus belebend und bunt zeitgemäß die Genregrenzen verwischte und für einen ausverkauften Konzertsaal sorgte. Ausverkauft waren dieses Jahr auch das Eröffnungskonzert der tonart Sinfonietta und das Weltmusik-Konzert von Daniel Kahn und Jake Shulman-Ment.
Hinter den Kulissen
Besondere Einblicke gewährten Führungen in den Umbauprozess der Villa Rosenthal zum zukünftigen Literaturhaus Vorarlberg, durch die historischen Gemächer des Palastes, zum Jüdischen und Islamischen Friedhof, oder per Fahrrad an die Staatsgrenze zur Thematisierung von Flucht und Hilfe. Und – die Mutigsten sind noch immer die Jüngsten – das Familienprogramm kam nicht zu kurz. Unsere Kinder konnten sich auf dem Konzert von Puma Trio ausstampfen, in einer Rucksacktour im Jüdischen Viertel die Stadt erkunden, in der Theaterwerkstatt mutig mitmachen und auf einer Sagenwanderung zum Schlossberg fantasievolle Geschichten erleben.